Verschwörungstheorien und subjektive Theorien

Titel: Verschwörungstheorien und subjektive Theorien

Vortragende: Prof. Dr. Marius Raab

Abstract: Der Glaube an Verschwörungstheorien wird in der Psychologie unter anderem in Verbindung gebracht mit negativen Emotionen, Skepsis gegenüber Impfungen, einem Vertrauensverlust in Institutionen und einer Ablehnung demokratischer Prinzipien -- und im Extremfall mit extremistischen Bewegungen wie der so genannten Reichsbürger-Szene. In den Einzelfällen der Beratungs-Praxis aber treffen wir auf komplexe subjektive Theorien, mit denen Menschen ihren Platz in der Welt suchen, und mit denen sie existentiellen Herausforderungen begegnen. Verschwörungen und Verschwörungstheorien können in diesen idiosynkratischen Narrativen eine wichtige Rolle spielen, sind aber eingebettet in ein System von Überzeugungen. Am Beispiel einer qualitativen Studie zu subjektiven Krankheitstheorien mit der Heidelberger Struktur-Lege-Technik wird die Funktion von Verschwörungsannahmen in individuellen Weltbildern aufgezeigt. Davon ausgehend werden die psychologischen Besonderheiten heterodoxen Wissens entwickelt und die Konsequenzen für die Forschungs- und Beratungspraxis diskutiert.

Format: in Präsenz - Raum US-C 109

Danke an Dr. Lars Göllner und Prof. Dr. Simon Forstmeier für die Einladung des Vortragenden.