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CBTAC
Cognitive-behavioral treatment for patients with mild Alzheimer's dementia (CBTAC): A randomized controlled trial
Kooperationspartner: Dr. Tanja Roth, Prof. Dr. Egemen Savaskan (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich), Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker (Universität Zürich)
ProjektmitarbeiterInnen: Livia Bohli (geb. Pfeifer)
Förderung: Schweizerischer Nationalfonds (100014_130034/1) und die Hedwig Widmer Stiftung
Dauer: 2010-2017
Projektbeschreibung
Mit 15 Millionen Fällen weltweit machen Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz (AD) den größten Teil aller AD-Patienten aus. Die meisten Patienten werden von Familienmitgliedern zu Hause versorgt. Ungefähr 90% aller leichten AD-Fälle erleben neuropsychiatrische Symptome, die häufigsten sind Depressivität, Angst und Reizbarkeit. Diese Symptome sind mit einer größeren Morbidität, einer reduzierten Lebensqualität für den Patienten, einer größeren Belastung und Depressivität des Angehörigen, höheren Kosten der Pflege und dem früheren Übergang ins Pflegeheim assoziiert. Daher können Interventionen, die diese Symptome behandeln, einen enormen Nutzen für den Patienten, den pflegenden Angehörigen und die Gesellschaft bedeuten. Psychosoziale Interventionen, die auf lerntheoretischen Prinzipien und verhaltenstherapeutischen Strategien basieren, gehören zu den effektivsten Behandlungsansätzen neuropsychiatrischer Symptome. Allerdings gibt es bisher unseres Wissens keine Studie, die ein umfassendes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Multikomponenten-Behandlungsprogramm evaluiert. Viele bisheriger Interventionsstudien in diesem Bereich weisen methodologische Schwächen auf, randomisierte, kontrollierte Therapiestudien mit state-of-the-art methodischem Vorgehen fehlen. CBTAC ist eine randomisierte, kontrollierte Therapiestudie, die ein Behandlungsprogramm evaluiert hat, das auf der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) basiert und aus 8 Modulen (Diagnose und Zielsetzung, Psychoedukation, Aufbau angenehmer Aktivitäten, kognitive Umstrukturierung, Lebensrückblick, Training des Angehörigen in Verhaltensmanagement-Techniken, Interventionen für den Angehörigen, Paarberatung) besteht und 25 Sitzungen umfasst. Diese Therapiestudie zielte darauf ab, die depressiven und anderen neuropsychiatrischen Symptome bei dem Patienten mit AD zu reduzieren sowie sekundär die Belastung und depressive Symptomatik des Angehörigen zu reduzieren. Patienten mit reiner AD sowie Gemischte Alzheimer und Vaskuläre Demenz, welche einen leichten Demenzschweregrad aufweisen und unter irgendeinem neuropsychiatrischen Symptom leiden, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten und ihre Angehörigen wurden randomisiert entweder einer KVT-basierten Intervention oder einer Kontrollbedingung zugeteilt, die die Standardbehandlung (treatment as usual, TAU) erhält. Insgesamt wurden 50 Probanden mit ihrem Angehörigen in die Studie aufgenommen werden. Die Zwischenergebnisse der Prä-Post-Analysen sind vielversprechend. Die primäre Outcome-Variable Depression verbessert sich von Prä- zu Posttest nur in der Interventionsgruppe. Dies gilt auch für Apathie und Beziehungsqualität mit dem Angehörigen. Dieses Forschungsprojekt hat auch das Ziel, ein umfassendes und empirisch evaluiertes psychotherapeutisches Behandlungsprogramm psychotherapeutisch arbeitenden PsychologInnen und ÄrztInnen zur Verfügung zu stellen, so dass in der nahen Zukunft viele KollegInnen entsprechende Angebote für Personen mit Alzheimer-Demenz und ihre Angehörigen in ihr Repertoire aufnehmen. Es ist unsere Vision, in der interdisziplinären Behandlung und Beratung von Personen mit Demenz im deutschsprachigen Raum und international die Facette der Psychotherapie zu stärken, um letztendlich die Lebensqualität von Betroffenem und Angehörigem zu verbessern.
Publikationen
Forstmeier, S., Maercker, A., Savaskan, E. & Roth, T. (2015). Cognitive behavioural treatment for mild Alzheimer's patients and their caregivers (CBTAC): study protocol for a randomized controlled trial. Trials, 16(1), 526.
Forstmeier, S. (2014). Beginnende Alzheimer-Demenz. In A. Maercker, Alterspsychotherapie und klinische Gerontopsychologie (2. Aufl.). Heidelberg: Springer.
Forstmeier, S. & Roth, T. (2017). Kognitive Verhaltenstherapie für Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz und ihre Angehörigen. Berlin: Springer.