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Focus
Focusing for Older Employees at Computer Workplaces: an User-Supportive Smart System (FOCUS)
Kooperationspartner: Prof. Dr. Rainer Brück, Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves, Prof. Dr. Christoph Strünck (Universität Siegen), Forschungskolleg Siegen (FoKoS)
ProjektmitarbeiterInnen: Anna Pracht, Christian Gibas (Lehrstuhl Brück)
Förderung: Landesmittel (Fakultätsübergreifende Forschungsausschreibung)
Dauer: 2017-2018
Projektbeschreibung
Die zunehmende Informationsflut am modernen Arbeitsplatz stellt alle Menschen zunehmend vor das Problem des Multitasking mit der Anforderung häufiger Tätigkeitswechsel. Besonders ältere Menschen stellt dies vor besondere Herausforderungen, da diese mit wachsenden Inhibitionsdefiziten konfrontiert sind, welche erhöhte Taskwechselkosten und damit eine deutlich verringerte Gesamtleistungsfähigkeit bewirken können. Dies trifft zum einen natürlich auf ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrem zunehmend herausfordernder werdenden Arbeitskontext zu. Zum anderen ergeben sich hieraus aber mit zunehmendem Alter auch Probleme in der Bewältigung des ganz normalen Alltagslebens. Im Rahmen von FOCUS soll zum einen ein Beitrag zur empirischen Ermittlung des Ausmaßes von Taskwechselproblemen bei älteren Menschen erfolgen, zum anderen ein Beitrag zur Schaffung von technischen Hilfsmitteln geleistet werden, die den Betroffenen bei der Bewältigung dieser Problematik unterstützen können.
Als Lösungsansatz wird die kognitiv-adaptive Informationsflussteuerung am Desktop-Computer untersucht. Die datenschutzrechtlich gesicherte und durch die Einzelperson allein willentlich und individuell genutzte Software/Hardware erfasst den emotionalen und kognitiven Zustand des Mitarbeiters und erkennt so, ob er gerade engagiert oder konzentriert arbeitet. Falls ja, so werden eingehende Nachrichten am Desktop-Computer minimal zeitlich verzögert und erst dann zugestellt, wenn der Mitarbeiter sich im wenig(er) engagierten bzw. konzentrierten Zustand befindet. Die Bearbeitung der primären Aufgabe wird somit nicht gestört und durch Inhibitionsdefizite verursachte Taskwechselprobleme vermindert.
Für die Durchführung der Demonstratorstudie soll hierbei eine geeignete Sensorik zur Ermittlung des emotionalen und kognitiven Zustandes des jeweiligen Benutzers, entwickelt werden, die so zu gestalten ist, dass sie weder als stigmatisierend noch als störend oder beunruhigend empfunden wird. Hier sind sowohl die mikroelektronisch/technologischen Aspekte zur Entwicklung einer geeigneten Sensorik zu betrachten, als auch das Potenzial zur Messung und Interpretation geeigneter Biosignale.
Güttler, S., Pracht, A. & Gibas, C. (2017). Aufmerksamkeit smart fördern: Ein Gerontologieprojekt. FoKoS Blickpunkt, 4, 16.