Partizipative Pilotstudie DelpHi-SW und RoutineDeCM
Projekt: |
Partizipative Pilotstudie DelpHi-SW (Demenz: lebensweltorientierte und personenzentrierte Hilfen in Siegen-Wittgenstein) und RoutineDeCM (Dementia Care Management in der Routineversorgung am Beispiel der Region Siegen-Wittgenstein) |
Akronym: |
DelpHi-SW, RoutineDeCM |
Keywords: |
Dementia Care Management, Psychologische Versorgungsforschung, Partizipative Methoden, Interventionsentwicklung, häusliche Versorgung |
Laufzeit: |
Partizipative Pilotstudie DelpHi-SW: 01.2021 – 06.2022 |
Förderung: |
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Projektbeteiligte: |
Alzheimer Gesellschaft Siegen e.V. (Stefanie Kremer); Caritasverband Siegen-Wittgenstein e. V. (Charlotte Boes, Helene Kretzer); Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen Standort Rostock/Greifswald, DZNE (Prof. Dr. René Thyrian); Gesundheitsregion Siegerland (Anja Herder-Peyrounette, Manuela Kremer); Kreisklinikum Siegen (Markus Bieber, Lorena Böhmer, Prof. Dr. Martin Grond, Dr. Heiko Ullrich); Universität Siegen (Prof. Dr. Julia Haberstroh, Lena Rupp, Katja Seidel, Celina Sander, Lisa Rosenbusch, Ronja-Müller-Späth) |
Aktueller Stand: |
Implementierung und Evaluation der zuvor etablierten Versorgungsstrukturen des RoutineDeCM (seit 07.2022) |
Projektbeschreibung: Demenz ist weltweit eine der Hauptursachen von Behinderung und Abhängigkeit bei älteren Menschen und zeigt sich durch die mit der Erkrankung einhergehenden Folgen auf wirtschaftlicher, sozialer und v. a. versorgungsbezogener Ebene. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die es in den kommenden Jahren zu meistern gilt. Dementia Care Management (DeCM) gilt als eine evidenzbasierte Maßnahme der Nationalen Demenzstrategie zur Verbesserung der Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Demenz (MmD) und deren Angehörige.
Im Rahmen des Vorhabens DeCM in die Versorgungspraxis zu implementieren (RoutineDeCM), untersuchte die Pilotstudie DelpHi-SW (01.2021 - 06.2022) wie sich ein komplexes DeCM-Modell unter Berücksichtigung (a) regionaler Rahmenbedingungen (b) sektorenübergreifend und (c) mittels partizipativer Methoden entwickeln und modellhaft in die bestehende Routineversorgung in Siegen-Wittgenstein implementieren lässt.
Um mit dem DeCM ein Versorgungsmodell zu schaffen, das sich an den spezifischen regionalen Ressourcen und Bedarfen von professionellen Praxisakteur:innen, MmD und deren Angehörigen gleichermaßen orientiert, fand in der Pilotstudie die partizipative Methode des Reallabors Anwendung. Diesem Ansatz folgend, wurden lokale Versorgungsexpert:innen, MmD sowie deren Angehörige als gleichberechtigte Ko-Forschende verstanden und in die Pilotstudie eingebunden. Dabei entwickelten die Versorgungsexpert:innen aus den unterschiedlichen Sektoren unter Erfassung von hemmenden und förderliche Faktoren für die Umsetzung ein regional angepasstes DeCM-Modell, um es in einer Pilotphase und in Vorbereitung auf die sich anschließende Hauptstudie hinsichtlich seiner Machbarkeit und Implementierbarkeit zu erproben. MmD und deren Angehörige wurden in Form eines neu zu konstituierenden Beirats in alle Projektphasen eingebunden.
In der Hauptstudie RoutineDeCM wird das Projekt seit Juli 2022 von Projektpartner:innen modellhaft in der Region Siegen Wittgenstein implementiert. Hierbei ermitteln spezifisch qualifizierte Fachpersonen computergestützt medizinische, pflegerische, psychosoziale (Versorgungs-)Bedarfe von MmD und ihren (pflegenden) Angehörigen im häuslichen Umfeld. Auf dieser Grundlage erstellen die Demenzlots:innen in Kooperation mit allen Beteiligten einen individuellen Versorgungsplan. Der Implementierungsprozess erfolgt partizipativ durch Forschende der Universität Siegen und des DZNE, in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen, verschiedenen Versorgern und Kostenträgern aus unterschiedlichen Bereichen sowie den Entwicklern des Systems. Das Ziel ist es die Differenzen zwischen Forschung und Routineversorgung in der Praxis zu beseitigen und an die regionalen Gegebenheiten anzupassen.
Link zum Hörbeitrag des Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Südwestfalen.